Wo Denkmale verfallen, verliert ein Ort sein Gedächtnis.

Das trifft besonders für alte Denkmale wie unsere zahlreichen Kirchen und die sie umgebenden Gebäude zu. Da ist die St.-Annen-Gemeinde sehr dankbar, dass wir durch großzügige Unterstützung mit Fördermitteln 2009 und 2010 Bau- und Restaurierungsmaßnahmen durchführen konnten, wie sie in den letzten Jahrzehnten nicht möglich waren. Es waren aber nicht nur Fördermittel, sondern in hohem Maße auch Spenden von Gemeindgliedern und Freunden der St.-Annen-Gemeinde. Neben Einzelspendern waren es vor allem Mitglieder des Vereins der Berg- und Hüttenleute, die sich bei den Spendenaktionen für das Dach der Bergmannskirche aktiv beteiligten. So konnten wir den Dachstuhl des Kirchenschiffes und des Chorraumes sanieren lassen und das Dach wieder, wie in früheren Jahrhunderten, mit einer Schieferdeckung versehen. Wegen des teuren Kunstgutes in der Kirche war über ein halbes Jahr, schon von weitem sichtbar, ein Schutzdach über der Kirche angebracht. Wir konnten auch auf die Westseite unseres Augustiner-Eremiten-Klosters nach Sanierung des von 1515/16 stammenden Dachstuhles eine neue Schieferdeckung aufbringen. Nach historischen Vorbild wurden auf der Westseite 3 Gauben eingebaut. Damit sind die einzigen noch vorhandenen Mönchszellen aus der Lutherzeit für die Nachwelt gesichert. Martin Luther hat sich nachweislich zwischen 1516 und 1518 als Distriktsvikar der Augustiner-Eremiten in diesem Kloster aufgehalten.
Ganz herzlich bedanken wir uns bei dem betreuenden Architekturbüro Kowalski & Irmisch Halle. Ihm ist es zu verdanken, dass die Arbeiten mit den ausführenden Firmen harmonisch verliefen, dass mit den zur Verfügung stehenden Mitteln sehr sorgsam umgegangen wurde und der vorgegebene Kostenrahmen eingehalten werden konnte.

Nachdem wir 2008 eine abschlägige Antwort eines Antrages zur Restaurierung unseres 500 Jahre alten Altars und Kruzifixes erhalten hatten, war die Freude dann groß, als bei erneuter Antragstellung die Fördermittel für 2009 bewilligt wurden. Inzwischen sind Altar und Kruzifix unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten konservatorisch behandelt und sind im Chorraum im alten Glanz zu sehen. Ein in der Predella nicht mehr vorhandenes Schleierbrett konnte wieder eingebaut werden. Diese Arbeiten führte Frau Andrea Himpel aus, Restaurateurin in Halle. Auch ihr ein herzliches Dankeschön für den sehr sorgsamen Umgang mit dem ihr anvertrauten Kunstgut.
Als vorerst letzte Baumaßnahme sanierten wir ab Mitte Mai 2010 die seit August 2009 leer stehende Pfarrwohnung für unser neues Pfarrerehepaar in der Lutherstadt Eisleben.Ende Juni war es dann soweit, dass sie ihr neues Domizil in Besitz nehmen konnten. Hierfür stellte uns der Kirchenkreis eine großzügige Beihilfe zur Verfügung, und die Kirchengemeinde nahm einen Kredit auf.
Allen Fördermittelgebern und Spendern ein ganz herzliches Dankeschön.

Fördermittelgeber:


Mittel des Bundes und des Landes Sachsen-Anhalt
Lutherstadt Eisleben
Lotto-Toto Gesellschaft Sachsen-Anhalt
Kirchenkreis Eisleben-Sömmerda
Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
Ostdeutsche Sparkassenstiftung
Kunst- und Kulturgutstiftung der EKM
Einzelspenderinnen und -spender


04.07.2010
Dr. Joachim Rost
Vorsitzender GKR St. Annen